Zuchtgedanken

Als Flare, also unser erster Aussie, einzog, hatte ich keinen Gedanken an das Wort Zucht verschwendet. Ich hatte nach einem Aussie gesucht, der mein Leben bereichert (ja, schön egoistisch) und mit dem ich vielleicht auch in die Welt des Hundesports einsteigen kann. Schnell war ich dem Aussie verfallen. Ich schätze seine Intelligenz, bin süchtig nach seinem „will to please“, liebe seine familienbezogenheit… Er ist unheimlich lernbegierig und auf seine Menschen fixiert. Ich glaube am allermeisten liebe ich aber sein Temperament, wodurch er immer wieder überrascht, der Aussie. Der Satz „Das hat er ja noch nie gemacht“ fällt in der Tat häufig, allerdings meist im positiven Sinne.

 

Als Aussie Nr. 2 in Planung war, habe ich mich dazu entschlossen, zum Erhalt dieser wundervollen Rasse mit ihren hervorragenden Eigenschaften, etwas beizusteuern. So zog Tane nicht nur als Flare‘s Begleiter, sondern auch als angehender Deckrüde ein. Wobei mein persönlicher Fokus weiterhin auf dem Hundesport liegt, weshalb man uns häufiger auf Turnieren als auf Ausstellungen antrifft.  

Ich bin Mitglied im CASD, der dem VDH angeschlossen und der einzige zuchtbuchführende Verein für Australian Shepherds ist. Tane ist ja schon länger "in Rente" allerdings bereiten wir Avon gerade vor für die Deckrüdenliste.


Für die folgenden vorgeschriebenen Untersuchungen sind in Arbeit bzw. terminiert:  

  • HD, ED Röntgen
  • CEA
  • MDR 1
  • Augenuntersuchung vom DOK Facharzt für Augenheilkunde. 

Wenn alles gut läuft, nehmen wir im Oktober 2025 an der Körung teil.

 

Wer sich über die Rasse Australian Shepherd informieren möchte, kann dies auf der Seite des CASD tun. Besser und ehrlicher kann man es nicht formulieren.  Zucht soll in meinen Augen die Rasse verbessern, die Gesundheit erhalten bzw. weiter fördern. Sie soll Hunde hervorbringen, die dem Rassestandard des Australian Shepherd entsprechen. Physisch wie psychisch. Tane ist für mich ein gutes Beispiel: er hat den nötigen Arbeitswillen (Trieb), ist schnell, agil und wendig, gut bemuskelt und trotzdem trägt er ein sehr schönes Haarkleid.

 

Natürlich ist die Auswahl des Züchters selber auch ein wichtiger Bestandteil der Zucht. Wir selbst haben mehrere Züchter, kontaktiert und fast die Hälfte davon nach Telefon- oder Mailkontakt auch besucht. Wichtig ist vor allem das Stellen von Fragen rund um die Zucht, Verpaarung und Sozialisierung der Welpen. Man muss die Hunde selbst kennenlernen können. Vielleicht besteht die Möglichkeit zu einem Spaziergang? Dabei fallen einem mehr Fragen ein als man denkt, denn dort kann man das Verhalten der Hunde aus einem ganz anderen Blickwinkel wahrnehmen. Und ich finde, man bekommt auch einen über den Umgang des Züchters mit seinen Hunden und der Züchter kann einen Eindruck von den Menschen erhalten, denen er in Zukunft vielleicht einen Welpen anvertraut. Einen netten Kaffee-Plausch kann man sicherlich überall abhalten...

Der künftige Welpenbesitzer sollte sich Gedanken machen, was er von „seinem Aussie“ erwartet, denn der Züchter wird die Charaktere und Linien der Hunde genau unter die Lupe nehmen und sagen können, ob arbeitsorientierte oder eher ausgeglichene Hunde zu erwarten sind. Man kann es nicht häufig genug erwähnen, dass der Aussie ein "Aktiver Hund" ist und er gehört auch zu aktiven Menschen. Er muss nicht zwangsläufig im Hundesport oder beim Hüten eingesetzt werden, aber zumindest hobbymäßiges Arbeiten, sei es nur das einstudieren von kleineren Tricks. Ein bisschen was an Arbeit sollte dem Aussie schon geboten werden können. Wer einmal den Eifer in seinen Augen gesehen hat, wenn man ihm eine Aufgabe stellt, wird verstehen, warum es einem in der Seele weh tut, auf abgestumpfte, gelangweilte Exemplare zu treffen. Man schafft es aber im Gegenzug auch, einem Aussie die Arbeitsfreude zu stehlen, wenn man zu viel von ihm verlangt und der Spaß bei der ganzen Arbeit zu kurz kommt. Was ich eigentlich sagen wollte: ja, der Aussie ist ein schöner (leider immer noch Mode-) Hund, aber er ist kein reiner Familienhund, dem es reicht ein/zweimal am Tag spazieren zu gehen. Bekommt der Aussie keine Aufgabe, sucht er sich eine! Ich lass das hier mal so stehen.

 

Da der Aussie zu den Spätentwicklern gehört und erst mit ca. 3 Jahren voll ausgereift ist wird Avon auch nicht vorher für Verpaarungen eingesetzt. Natürlich ist es mir wichtig, dass auch die Hündin physisch und psychisch gesund, mindestens 3 Jahre alt ist und die Zuchtzulassung durch einen vom FCI anerkannten Verein hat, der die oben aufgelisteten Gesundheitsauswertungen voraussetzt.

 

Um die Gesundheit der Rasse zu erhalten bzw. weiter zu fördern kann man auch als Hundehalter eine Menge tun. Unsere Hunde werden gebarft (roh und abwechslungsreich ernährt), die Parasitenprofilaxe erfolgt naturheilkundlich und das Verabreichen von schulmedizinischen Medikamenten und Impfungen wird kritisch hinterfragt und auf das Notwendigste reduziert. Viele Züchter setzen sich mit diesen Themen schon lange auseinander und haben diesbezüglich Empfehlungen. Hinhören und darüber nachdenken lohnt sich.

 

Für Fragen rund um Avon, um den Aussie generell oder zu der Arbeit als Tierheilpraktikerin: kontaktiert mich einfach.